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– Teil 4: Physiotherapy Education in Canada 1919 – 1944
– Ausflug in die Physiotherapieassistenz
– Teil 3: Physiotherapie in Kanada – Inhalte der Ausbildung
– Teil 1 und Teil 2: Physiotherapie in Kanada – Eine Beschreibung
02.02.14
Teil 4: Physiotherapy Education in Canada
1919 – 1944
1917 wurde in Kanada die erste Schule zur Ausbildung von Physiotherapeutinnen gegründet. Ziel war es, die plötzlich und unerwartet vielen kriegsverletzten Soldaten kurz und langfristig versorgen zu können. In Toronto wurde das Hart House mit elektro- und hydrotherapeutischem Material eingerichtet. Ebenso wurden Forschungsmittel bereitgestellt. Enid Graham war Mitinitiatorin und eine der Pioniere. Sie unterrichtete bereits im I. Weltkrieg rehabilitative Techniken. Als Präsidentin der Canadian Physiotherpy Assossiation (CPA) war sie 25 Jahre lang eine der größten Unterstützerinnen der Profession Physiotherapy.
Die Ausbildung zur Physiotherapeutin dauerte 6 Monate. Zu den Trainingskursen gehörten Massagen, Muskelfunktionstraining, physikalisches Training und ergonomisches Training bzw. berufliche Rehabilitation, welches in den Kriegsjahren neu entwickelt wurde. Die ersten Schülerinnen beendeten 1919 erfolgreich ihre Ausbildung und wurden sofort in den Arbeitsprozess der Hospitäler integriert.
Um die Qualität der Lehre sicher zu stellen, wurden Supervisionen und spezielle Trainingsprogramme mit den und durch die Physiotherapie-Lehrenden durchgeführt.
Eine Hand voll engagierter Frauen aus der Physiotherapie-Lehre brachte die professionelle Identität der Physiotherapie voran. Das einige der Wegbereiterinnen mit Ärzten verheiratet waren, verschaffte Unterstützung im Professionalisierungsprozess finanzielle und ideelle. Die breit aufgestellte Arbeitsgruppe (verschiedene Fachbereiche der Medizin, des Militärs und der PT) standardisierte, formalisierte, kontrollierte und überwacht das Ausbildungsprogramm.
Auch wenn der bennefit of Physiotherapy in den frühen Jahren des 19 Jhd. noch nicht so anerkannt war, so schafften es einige wenige Physiotherapeutinnen mit innovativen Ideen in das medizinische Feld einzudringen. Ein Pionier war z.B. Esther Asplet, die 1909 Montreal aus England erreichte und im Montreal General Hospital um die Aufmerksamkeit des dort arbeitenden „schroffen Militärarztes“ warb. Seine Frage, was er für sie tun könne, erwiderte die junge Frau selbstbewusst damit, „ … dass sie gekommen sei, um zu sehen, was sie für ihn tun kann!“ Letztendlich verbrachte Mrs. Asplet eine lange, erfolgreiche Kariere in Montreal.
So entstand in den Jahren nach 1917 eine Ideologie der Physiotherapie, die sich zu ethischen und sozialen Fragestellungen positionieren konnte. Dieser Fortschritt sollte gesellschaftliche Akzeptanz schaffen und ein theoretisches und praktisches Fundament bieten, auf dem sich die Profession Physiotherapie entwickeln konnte.
Zu dieser Zeit wurden sämtliche Bildungsangebote durch die professionellen Verbände (sicher vorwiegend Medizin, leider gibt es keine Angaben dazu) streng kontrolliert und lizensiert. Die rigorose Kontrolle und die Verbesserung der Bildungsangebote verfolgen eine einzige Strategie: die Ausbildung der Physiotherapie an die Universität zu bringen. Eine Kultur der Professionalität sollte geschaffen werden!
Der Canadian Physiotherapy Association (CPA) entstand 1919 aus dem Zusammenschluss zweier aktiver Verbände aus Toronto und Montreal. Durch die CPA erfolgte eine intensive Kampagne, die die Aufnahme in diese Organisation einschränkte und kontrollierte[1]. Dies wurde bewerkstelligt …
- durch Gesetze, die die Anmeldung und die Lizenzvergabe zur Berufsausübung Physiotherapie staatlich kontrollierte und
- durch ein akademisches Curriculum, das die Basis für die Ausbildung in Universitäten war.
Das Hauptanliegen der CPA war es, den Status von Personen, die sich in der Praxis mit Massage[2] und rehabilitierenden Maßnahmen unter medizinischer Supervision befassten, zu unterstützen und zu verbessern. Um den formalen Anspruch gerecht zu werden, wurden in die Satzung des Verbandes ethische Prinzipien formuliert, an die sich die Mitgliederinnen halten mussten. Jedoch waren die Physiotherapeutinnen zu dieser Zeit noch weisungsgebunden und durften ihre Behandlungen nur „under medical direction“ durchführen. Da Interdisziplinarität zwischen Ärzten und Physiotherapeutinnen bereits während des Krieges existierte, entsprach dies der bisher gelebten Arbeitsweise.
Unter der harten formalen Selbstregierung gewann der Verband für seine Interessen zunehmend ärztliche Verbündete. Immer jedoch unter der Voraussetzung, dass die Graduierten weitere spezielle Trainingskurse (z.B. physical medicine und ocupational therapy) in den Ausbildungsprogrammen absolvieren sollten. Konzeptionen und Implementierungen der Kurse wurden von ihnen fachlich begleitet und teilweise sogar finanziert. Gleichzeitig wurden Postgraduiertenkurse organisiert und durchgeführt.
Mit der Ausbildung klinischer Praktikerinnen an den Universitäten, hat die Profession Physiotherapie signalisiert, dass PhysiotherapeutInnen Kompetenzen haben müssen, die unbedingt notwendig sind, um Verantwortung in der Rolle als primary practitioner übernehmen und erfüllen zu können. Zwischen den Jahren 1933 und 1944 wurden 340 qualifizierte Physiotherapeutinnen ausgebildet, von denen sich 138 freiwillig für den Auslandsdienst meldeten. Sie wurden bezahlt und erhielten die gleichen Privilegien, wie männlichen Probanden gleichen Ranges.
[1] 65 Mitgliederinnen im Jahr 1927
113 Mitgliederinnen im Jahr 1932
[2] Therapeutinnen, die ausschließlich Massagen praktizierten (unskilled rubber) wurden nicht in den Reformprozess integriert.
Literatur:
History of Education Society
– Ruby Heap, Training Women for a New „Women’s Profession“: Physiotherapy Education at the University of Toronto, 1917-40
– Joan M. Cleather, Physiotherapy—Leadership and Opportunities In 2008 ENID GRAHAM MEMORIAL LECTURE
28.11.14
Kleiner Ausflug zu den Physiotherapie Assistenten (PTA). Diese Berufsgruppe entstand vor etwa 25 Jahren und ist mit der geschichtlichen Entwicklung hin zur Akademisierung der Physiotherapie eng verknüpft. Die Ausführungen treffen zum großen Teil auch auf Occupational Therapist Assitenten (OTA) zu.
24.11.14
Teil 3: Physiotherapie in Kanada – Inhalte der Ausbildung
In der Ausbildung der Students of Physical-Therapy bekommt das Thema Zusammenarbeit eine besondere Bedeutung. Tägliche Teamarbeit der Gesundheitsberufe über die eigenen Berufsgruppe hinaus und deren fachlicher Austausch gehören zu den ethischen Grundsätzen der Professionen im Gesundheitswesen.
“Teamwork is the ability to work together toward a common vision, the ability to direct individual accomplishments toward organizational objectives. It is the fuel that allows common people to achieve uncommon results.” Andrew Carnegie
Alle Aktivitäten im Behandlungsprozess der PhysiotherapeutInnen am Patienten sind auf einen qualitativ hochwertigen, patientenzentrierten Service ausgerichtet. Ausgehend davon, dass menschliche (Be-) Handlungen Störfaktoren z.B. kommunikative Schwierigkeiten unterliegen ist der Behandlungserfolg und die Zufriedenheit der PatientInnen von einem excellenten Service abhängig.
Um die Störfaktoren so gering und die Qualität der Outcomes so hoch wie möglich zu halten, werden die Studierenden in ihren Kompetenzen über die eigene Berufsgruppe hinweg auf vielfältige Wiese geschult. Zu Schlüsselkompetenzen zählen hierbei Kommunikation und Kollaboration.
Im Masterprogramm werden den Studierenden der Physical-Therapy differenzierte, kommunikative Kenntnisse vermittelt. Ebenso wird die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen eindringlich verdeutlicht und aufgezeigt, wie interprofessionelle Teams effektiv miteinander arbeiten.
Essential Competences of Physicaltherapists in Canada
- Communicator:
Physiotherapists use effective communication to develop professional relationships with clients, families, care providers, and other stakeholders.
for instance: Develops, builds, and maintains rapport, trust, and ethical professional relationships through effective communication.
- Collaborator:
Physiotherapists work collaboratively and effectively to promote interprofessional practice and achieve optimal client care
for instance: Establishes and maintains interprofessional relationships, which foster effective client-centered collaboration.
Literatur:
- Canadian Physiotherapy Association – Code of Ethics (referral to other health care providers) www.physiotherapy.ca
- College of Physiotherapists of Manitoba, Practice Statement, Concurrent Care by a Physiotherapist http://www.manitobaphysio.com/wp-content/uploads/4PS2-Concurrent-Care.pdf
- College of Physiotherapists of Ontario, Standards for Professional Practice, Concurrent Treatment of a patient by a PT and another HCP, Practice Advice, Referring to other professionals www.collegept.org
14.11.14
Teil 2: Physiotherapie in Kanada – Eine Beschreibung
Folgende Ausführungen beziehen sich auf ein Statement der Canadian Physiotherapy Association (PDF-Link am Ende des Artikels). Kurz gehe ich auf das Verständnis von Profession ein. Die Übersetzung des Textes ins Deutsche lehnt sich im Wesentlichen an den englichen Artikel an, ist aber nicht Wort-wörtlich übersetzt. Das trägt hoffentlich zum besseren Verständnis bei.
Evidence-Informed Practice in der kanadischen Physiotherapie
Die Profession Physiotherapie in Kanada entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer Praxis, die sich in erster Linie an evidenzbasierten Daten orientiert. Ihr Ziel ist es, Diagnosen und Behandlungen durch wachsende wissenschaftliche Fundierung sicher zu stellen (Portney 2004). Die Bezeichnung Physiotherapie als Profession beschreibt hierbei spezifische Kriterien, die sich auf das berufliche Handeln und ein berufliches Selbstverständnis beziehen. Charakteristiken der Profession Physiotherapie in Kanada sind z.B. Dienstleistungen nach gesellschaftlich relevanten Wertvorstellungen unter Berücksichtigung ethischer Aspekte (Purtilo 1993). Dieser Fokus spiegelt sich vor allem in der Anwendung evidenz-basierter Behandlungen wieder, der insbesondere die Bedürfnisse und Werte der PatientInnen berücksichtigt (Sackett 1996). In der Praxis gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen PatientIn und TherapeutIn innerhalb eines klinischen Entscheidungsprozesses. Dieser hat den Anspruch alle zur Verfügung stehenden Evidenzen zu integrieren, die klinische Expertise der PhysiotherapeutInnen einzubringen, sowie die Werte und Bedürfnisse der PatientInnen zu inkludieren. Dieser Prozess wird als evidenced-informed decision making bezeichnet (Portney, 2004).
Was bedeutet evidenced-informed decision making?
PhysiotherapeutInnen beziehen ihr auf empirische Belege gestütztes Wissen in den Behandlungsprozess am Patienten ein. Dabei entscheiden sie gemeinsam mit den PatientInnen, was aktuell für die/den Patienten am wirkungsvollsten ist.
- Die PhysiotherapeutInnen stellen sich klinisch relevante Fragen,
- greifen zur Beantwortung dieser auf wissenschaftliche Literatur zurück,
- werten die Antworten aus und interpretieren sie.
- Der Recherche folgend integrieren sie ihre Erkenntnisse in ihre klinische Praxis.
Dabei berücksichtigen sie die klinischen Settings und die Bedürfnisse der PatientInnen. Ebenso werden die verwendeten wissenschaftlichen Arbeiten auf Inkonsistenz und Vollständigkeit geprüft. Kanadische PhysiotherapeutInnen sind angehalten Studien zu reflektieren und mit ihren eigenen klinischen Erfahrungen zu evaluieren. Hierbei wird nicht außer Acht gelassen, dass evidenz-informiertes Wissen limitiert ist. Evidenz allein reicht nicht aus, klinische Entscheidungen zu treffen (Portney 2004). Grauzonen zwischen (objektiven) Beweisen und vereinzelten klinischen Situationen müssen von den TherapeutInnen erkannt und reflektiert werden. Umso mehr muss die/der PhysiotherapeutIn mit all ihrer/seiner klinischen Expertise, unter Berücksichtigung der Werte und Wünsche der PatientInnen, ein diagnostisches Bild und einen optimalen individuellen Behandlungsplan entwerfen (Naylor 1995).
Zur Verbesserung der Integration von evidenz-basiertem Wissen werden PhysiotherapeutInnen ermutigt, sich mit Forschungsstudien zu beschäftigen, Strategien im Umgang mit den Ergebnissen zu erlernen und das Wissen in den Behandlungsprozess mit dem Patienten einfließen zu lassen (Macdermid 2009).
Das Prinzip des evidenced-informed decicion making kann mit Blick auf die Profession Physiotherapie in Kanada als Spiegel des Systems und der Form der medizinischen Versorgung wirksam sein (CPA 2008).
Literatur
Canadian Physiotherapy Association, Position Statemet – Evidence-Informed Practice in Physiotherapy, 2009 and 2012
Macdermind JC, Graham ID. Knowledge translation: putting the “practice” in evidence-based practice. Hand Clinics. 2009;25(1):125-143
Naylor DC.Grey zones of clinical practice: some limits to evidence-based medicin. The Lancet. 1995;345:840-842
Portney LG., Evidence-based practice and clinical decision making: it´s not just the reseach course anymore. Journal of Physical Therapy Education. 2004;18(3):46-51
Sackett DL, Rosenberg WMC, Gray JMA, Haynes RB, Richardson WS. Evidence-based medicine: what it is and what it isn´t.BMJ. 1996;312:71-2
Wer das ganze im Original lesen möchte, kann auf folgenden Link zugreifen. Evidence-Informed-Practice-Position-Statement-English
Teil 1: Physiotherapie in Kanada – Eine Beschreibung
Im Zentrum physiotherapeutischer Aktivitäten in Kanada stehen Bewegungen und Funktionen des menschlichen Körpers. PhysiotherapeutInnen arbeiten und handeln interaktiv am und mit PatietInnen. Sie bieten ihren Service als Erstkontakt (also ohne vorherigen Besuch beim Arzt) innerhalb des medizinischen Versorgungssystems in Kanada an und arbeiten damit unabhängig von ärztlichen Verschreibungen und somit auch von deren Budgets.
Dieser Erstkontakt verpflichtet die Profession zu einem hoch-qualitativen, Klienten-zentrieten Service. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, erfolgt die Ausbildung an Universitäten. Diese bieten den Studierenden ein Bildungsprogramm an, das sich auf dem neuesten Stand physiotherapeutischer und therapie-relevanter Forschung stützt. Mit der Ausrichtung an einer evidenzbasierten Ausbildung verstehen sich die kanadischen PhysiotherapeutInnen als eine Gesundheitsprofession, die sichere, qualitativ-hochwertige Klienten-zentrierte Therapie anbietet.
Der physiotherapeutische Direktzuganges beinhaltet ebenso einen breiten Services, wie zum Beispiel Programme zu Wellness, Gesundheitsförderung und Prävention, Akutversorgung und Rehabilitation, sowie Angebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Krankheitsmanagement, personelle Ressourcen und Informationsmaterial. Leichte und barrierefreie Zugänglichkeit ist ein Grundsatz der Physiotherapie. Trotz aller bisherigen qualitativ-hochwertigen Standards physiotherapeutischer Angebote haben es sich die PTs zur Aufgabe gemacht, ihre Möglichkeiten kontinuierlich weiter zu entwickeln. Für die kanadische Physiotherapie gelten deshalb, Effektivität und Service, verstärkt der auf die Bedürfnisse und Erfordernisse der Bevölkerung auszurichten und die medizinischen Möglichkeiten für PatientInnen im Gesundheitssystem weiter zu verbessern.
Der Kanadische-Physiotherapie-Verband (CPA) beschreibt eine Reihe von Annahmen, die Grundlagen für weitere Beschreibungen sind:
- PhysiotherapeutInnen sind zu Klienten-zentriertem Service verpflichtet. Dieser beinhaltet Respekt der Autonomie und Würde der EmpfängerInnen. PhysiotherapeutInnen sind an die ethischen Prinzipien Integrität, Verantwortung und einer klinischen Beurteilung im besten Sinne des Klienten. Physiotherapeuten handeln im Rahmen des Berufsgesetzes.
- PT ist eine anerkannte Gesundheitsprofession, die neues Wissen der Forschung kritisch bewertet und dieses in Aus- und Weiterbildung, sowie in die tägliche Praxis integriert.
- Ein/e PhysiotherapeutIn sollte ein variantenreiches Setting bereitstellen, das Wellness, Prävention, Akutbehandlungen, Vorsorge und Rehabilitation für Klienten allen Alters und für Menschen mit besonderen Bedürfnissen beinhaltet.
- PhysiotherapeutInnen praktizieren unabhängig von ärztlicher Anleitung und beurteilen professionell in einzigartigen, komplexen und unsicheren Situationen. Ihr Service ist darauf ausgerichtet optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient und sicher zu nutzen.
- PhysiotherapeutInnen handeln als Mitglieder und Begleiter von Gesundheitsteams (interprofessionellen Teams). Sie tragen Verantwortung, respektieren ihre Teammitglieder und stehen ihren PatientInnen als Fürsprecher zur Seite.
Konkrete Aufgaben der PhysiotherapeutInnen umfassen:
- Befunderhebung am Patienten mit akuten und/oder chronischen Beeinträchtigungen, Schmerzen, funktionellen Einschränkungen, körperlichen Behinderungen oder anderen gesundheitsrelevanten Gegebenheiten. Zur Befunderhebung gehören: detaillierte Anamnese, Durchführungen von spezifischen Tests und Screenings, Bewertung der Befunde, Feststellung von Diagnosen, kontinuierliche Kontrolle und Beobachtung der PatientInnen im Behandlungsverlauf.
- Analyse der Befunde, um Art und Umfang der Beeinträchtigung, Einschränkung der Aktivität und Teilnahme an sozialem Leben des Patienten zu beurteilen.
- Diagnose und Bewertung der Ergebnisse, um daraus resultierende klinische Schlussfolgerungen zu ziehen, den Patienten in ihren/seinen funktionellen Bedürfnissen zu unterstützen und ihr/sein Potential zu entwickeln.
- Planung einer Interventionsstrategie, die mit den Zielen der Klienten übereinstimmt und die den Gesundheitszustand und die Funktionalität der PatientInnen verbessert. Die Beurteilung und Bewertung der Ergebnisse beinhaltet die Anwendung ausgewählter evidenzbasierter physiotherapeutischer Ansätze und Techniken.
- Implementierung ausgewählter Interventionen, mit den Zielen: § Schmerzen zu verringern, § Mobilität, Gesundheit und Fitness zu erhalten und/oder zu verbessern, § funktionelle Unabhängigkeit und körperliche (Arbeits-)Leistungsfähigkeit zu erhalten und/oder zu verbessern, § Management im Umgang mit den identifizierten Beeinträchtigungen bzw. Behinderungen § Management zur Verbesserung der sozialen Partizipation (falls erforderlich).
- Evaluation des Gesundheitszustandes unter Verwendung geeigneter Messmethoden, kontinuierliche Überwachung der Ergebnisse einschließlich einer Prüfung der Wirksamkeit physiotherapeutischer Interventionen.
- Schulung und Unterweisung anderer Gesundheitsprofessionen, der Öffentlichkeit, sowie der PatientInnen und ihrer Familien mit der Intention Wissen weiter zu geben, das die PatientInnen dabei unterstützt ihre Fähigkeiten hin zu größt möglicher Unabhängigkeit zu entwickeln.
- Forschung, kritische Beurteilung von Forschungsergebnissen, sowie die Teilnahme an Forschungsaktivitäten.
- Service-Management beinhaltet Planung, Organisation und Überwachung von physiotherapeutischen Leistungen, ebenso das Management von Ressourcen zu effektiven Nutzung.
- Kommunikation mit Klienten, Teammitgliedern und anderen Akteuren, um die Zusammenarbeit zu erleichtern, gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden und den Service zu koordinieren.
- Fürsprecher der Klienten, um deren Versorgung innerhalb des Gesundheitswesens kontinuierlich zu verbessern. Vertretung der eigenen Berufsgruppe, um Konzepte zur Gesundheitsförderung und Prävention weiter voran zu treiben.
- Lebenslanges Lernen, um die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten kontinuierlich weiter zu entwickeln und optimale Ergebnisse für die Klienten zu erzielen.
Beispiele für Hands-on-techniken sind …
- Manuellen Therapietechniken, Massagen, spinale und periphere Gelenkmobilisation und Manipulation
- Elektrotherapie
- Trainingstherapie
- Akupunktur
- Kardiorespiratorische Techniken, einschließlich Atemwegs Clearance Methoden.
- Haut- und Wundversorgung
Beispiele für Hands-off-techniken sind …
- Arbeitsplatzberatung und Arbeitsplatzplanung
- Verschreibung und Anwendung von unterstützenden und schützenden Geräte
- Umweltveränderungen, die auf die Beseitigung von Hindernissen gerichtet sind